Pravin Lal betrat den Schatten von Bucht fünf
mit erhobenen Händen. Er konnte Figuren im Dunkel um ihn herum wahrnehmen,
die sich auf Gewalttätigkeiten vorbereiteten. Blau leuchtende
Kältezellen kochten in der Nähe und er konnte das Zischen von
aufgehenden Deckeln hören.
"Ich komme von Santiago. Santiago. brennendes Schwert." sagte er und wiederholte
die Codeworte, die Santiago ihm während ihrer Unterhaltung gegeben hatte.
Plötzlich bekam er einen Schlag auf seinen Hinterkopf und er schlug
mit dem Gesicht zuerst auf den kalten Metallboden. Hände griffen nach
ihm und bissen sich in sein Fleisch, als sie seine Arme ergriffen und ihn
umdrehten. Blaue und gelbe Lichter drehten sich wild um ihn herum und dann
sah er ein grimmiges, böses Gesicht über ihm zusammen mit der
Mündung einer Splitterpistole. Der Geruch seines Angreifers füllte
die Luft um ihn herum ... ranzig und sauer.
"Warum sagen Sie "brennendes Schwert"?" kam die Frage, die Stimme war dünn
und rasch. "Schnell!"
"Ich habe mit Santiago gesprochen." sagte Pravin. "Sie ist jetzt eingesperrt,
aber ich habe einen Codeschlüssel, um sie freizulassen. Ich bitte nur
darum, daß Sie diese Bucht mit dem Personal darin verlassen."
"Wir haben diese Bucht und alles darin ... Nahrung, Versorgungsgüter.
Warum sollten wir gehen?" kam es von einer anderen Stimme, schwerer, von
einer großen Person am Rand von Pravins Sichtbereich.
"Sie können Ihren Anführer zurück haben." antwortete er.
"Sie würde nicht wollen, daß wir unsere Position verlassen."
Pravin versuchte eine andere Taktik. "Wir haben hier eine Meuterei, wenn
Sie weiter in dieser Bucht bleiben. Daß garantiere ich Ihnen. Officier
Yang hat das Kriegsrecht über das Schiff verhängt. Wenn er
herausfindet, daß Sie noch immer hier sind, wird er mit seinen Wachen
hierher kommen."
"Wir haben Geiseln." Sagte die erste Stimme und Pravin beobachtete den kleinen
Mann, wie er seine Pistole um die Kältezellen herum schwenkte. Er
fühlte eine Frische, als er an das Erwachen von Pria dachte, die gar
nicht so weit weg in einer diese Kältezellen lag.
"Was Sie tun ist zu nichts gut. Das Schiff fällt auseinander ... hier
ist niemand, mit dem Sie verhandeln können. Gehen Sie zu Ihrem
Anführer ... es gibt einen Lagerraum in ihrer Nähe mit Nahrung
und Versorgungsgütern. Sie können sich in dort verschanzen und
haben Ihre Passagen, um auf den Planeten zu kommen."
"Sie wollen etwas. Warum sollten wir Ihnen vertrauen?" Der Schlägertyp
spricht wieder, diesmal mit wachsender Wut.
"Sie haben mein Wort. Ich will nur die Sicherheit der Mannschaft."
"Wir könnten diesen Codeschlüssel jetzt nehmen." zischte der
dünne Mann hinter ihm.
"Er ist natürlich als Versicherung verschlüsselt ... "
"Es gibt Wege." kam die Antwort.
Pravin schüttelte seinen Kopf, als es sich wappnete. "Sie kennen die
Ausbildung eines Offiziers. Wir sind gegen Überzeugung immun, wenn es
das ist, was Sie meinen."
"Es gibt immer einen Hebel." murmelte der schwere Mann fast zu sich selbst
und Pravin dachte wieder an Pria, an ihre perfekte Haut.
"Ich biete Ihnen Ihren Anführer und mein Versprechen eines sicheren
Transportes an." Er konnte im Schatten das Stöhnen der Erwachenden und
die von spartanischen Stimmen gekrähten Befehle hören.
Die Schatten um ihn herum verblaßten und er hörte eine kurze,
hitzige Diskussion. Der schwerere Mann kam zurück und zeichnete sich
jetzt über ihm ab. Pravin konnte ein großes, bullenähnliches
Gesicht und kleine, dunkle Augen sehen.
"Sehr gut, wir akzeptieren. Geben Sie uns den Schlüssel."
"Bringen Sie Ihre Leute zum Ausgang der Ebene. Lassen Sie die Mannschaft
alleine."
Der Mann schüttelte seinen Kopf schwerfällig. "Erst den
Schlüssel."
Pravin holte einen tiefen Atem, Stärke und Ruhe suchend, und dann stand
schroff auf. Der große Mann starrte ihn an und nahm die Splitterpistole
in seine Hand. "Begeben Sie sich zum Ausgang der Ebene." sagte Pravin. "Dann
gebe ich Ihnen den Schlüssel. Das ist am besten für uns alle."
Der schwerere Mann ergriff Pravins Handgelenk nahe seinem Schnellverbinder
und wand seinen Arm herum. "Ist das der Schlüsselcode? Ich knacke diese
Verschlüsselung genau so, wie ich diesen Arm brechen werde. Geben Sie
mir den Schlüssel!"
Pravin stieß einen unwillkürlichen Atemzug heraus und versuchte,
sich weg zu drehen. Der Mann schlug eine Seite seines Gesichts, so daß
er Sterne sah. Die Gewalttätigkeit ... Dann hörte er eine Stimme,
wieder die Stimme des dünnen Mannes.
"Es gibt noch einen anderen Lal hier in dieser Zelle. Ist sie das, was er
will?"
Pravins Welt drehte sich um ihn herum. Er sah Blau und Schwarz und dann einen
Heiligenschein um ... Pria! ... ihr Körper erhob sich aus einer
Kältezelle nur fünf Meter von ihm entfernt ... er sah blaue
Flüssigkeit von ihr tropfen, und nasses schwarzes Haar über ihrem
verschlafenen Gesicht liegen.
Der schwere Mann riß den Schnellverbinder von Pravins Ärmel und
hob seine Pistole an. Die Schatten kamen bedrohlich nahe.
Miriam fand den anderen Anschlußtunnel und schlug auf den
Öffnen-Knopf, sie suchte eine schnelle Flucht aus Zakharovs Bucht. Die
Luke zum Verbindungsgang zischte auf und einen Alarm schmetterte los, der
einen Bruch signalisierte. Sie schlüpfte durch und schlug den
Schließen-Schalter auf der anderen Seite.
Der Verbindungsgang war dunkel, eng und ohne Lichter. Die Kraft muß
umgeleitet worden sein realisierte sie und ihre Atmung wuchs durch die Belastung.
Ob es hier immer noch Luft gibt?
Natürlich gab es welche. Eine momentane Panik. Gott wird sie liefern.
Sie bewegte sich vorwärts, da sie wußte, daß es nicht weit
zur nächsten Ebene und vielleicht zu einem sicheren Hafen war. Die
Dunkelheit drückte auf sie ein und sie konnte einen öligen,
mechanischen Geruch aus einem Instandhaltungsschacht irgendwo vor ihr riechen.
Ich gehe durch das Tal des Todes, die Kraft von Gott in meiner Nähe.
sagte sie sich, und dann wiederholte sie es und benutzte es als Talisman.
Das hatte auf der Erde immer gewirkt; als sie Gott fand, fand sie die
Stärke und den Mut vorwärts in eine Welt von Furcht und Dunkelheit,
eine Welt der brennenden Städte, zu gehen.
Die Anschlußluke öffnete zischend vor ihr und ein Lichtstrahl
wies ihr die Richtung. Sie duckte sich schnell zur Seite und fand die
Öffnung eines Instandhaltungsschachtes. Sie ging hinein und fühlte
sich verschluckt von Dunkelheit innerhalb der Dunkelheit.
Sie konnte die Fußstapfen von Zakharovs Männern hinter ihr
hören, die sie suchten. Dann hörte sie jemanden rufen und eine
andere Stimme, weit weg, antwortete.
Ein ärgerlicher Austausch folgte, eine Aufregung in verschiedenen Akzenten,
und dann plötzlich der Schuß einer Splitterpistole. Ein Schrei,
der die Metallwände den Verbindungstunnel hinunter widerhallte.
Sie hörte einen Schrei und die Worte "Kriegsrecht" und dann ließ
eine weitere Erschütterung die Metallwände beben. Sie begann sich
zu beeilen, auf ihren Weg den Instandhaltungsschacht hinunter.
Jeder kämpft für sich selbst realisierte sie. Zakharov, wer aber
noch?
Das Metall um sie herum stöhnte. Trübe rote Warnungslichter flackern
um sie herum, als ein weiteres Stöhnen kam. Laut und lang.
Das Schiff bricht auseinander, und sie konnte nirgendswohin gehen!
Sie rannte vorwärts, ihre Hände zittern, vor ihr ein Lichtsplitter.
Ich gehe durch das Tal des Todes ...
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